Bauen ist eine Urbeschäftigung des Menschen. Er musste seit Urbeginn seine Unterkunft errichten, um sich vor der Kälte oder der Hitze, vor wilden Tieren oder fremden Zeitgenossen zu schützen. Mit seinen noch unspezifischen Fähigkeiten zwang es ihn, mit seiner Technik die Welt bewohnbar zu machen.

 

Es ist daher dem Kind gegeben, dass es von frühstem Alter an mit allem, was es ergreifen kann, baut. Es stellt Gegenstände aufeinander, türmt Klötze auf und überspannt mit einfachen Mitteln den freien Raum.

 

Das Bauen ist auch Ausdruck der sozialen Veränderungen. Die Bevölkerung wächst stets, wir brauchen mehr Wohnräume auf engem Platz und daher werden wir tagtäglich mit diesem Thema konfrontiert. Wir begegnen nicht nur überall Baustellen, sondern müssen auch oft politische Entscheide treffen über öffentliche Bauten oder Verkehrsanlagen.

 

Das Kind ist tagtäglich mit Bauten konfrontiert. Wie oft kann man beobachten, dass die Kinder staunend und interessiert vor einer Baustelle stehen und die Zeit total vergessen. Das Kind bestaunt die Maschinen, das Treiben und das Wachsen einer Baustelle. Zu Hause spielt es das Leben auf einer Baustelle nach. Es türmt Klötze und Schachteln aufeinander und macht somit wichtige Erfahrungen in der Mathematik, der Statik und im Gestalten. Es sieht nicht mehr ein Haus als nur ein Haus an, sondern es lernt zu unterscheiden und bestimmte Merkmale hervorzuheben.

 

Packen wir die Neugier und die Spannung der Kinder für diese Thematik. Durch Besuche und Spaziergänge in der eigenen Gemeinde lernt das Kind Bauten kennen und kann seinen Wortschatz aufbauen. Durch Angebote zum eigenen Tun und Bauen unterstützen wir den Lernprozess von einer Planung bis hin zur Ausführung.

 

Claudia Schumacher